Ab und zu packt uns da Fernweh und wir suchen uns auf der Landkarte einen Punkt aus, den wir unbedingt bevölkern wollen, wenn auch nur für eine sehr begrenzte Zeit, in überschaubarer Ferne. Diesmal viel die Wahl auf eine Sachsenmetropole, die schon der sogenannte Dichterfürst Goethe sein Eigen nannte. „Mein Leipzig lob ich mir.“

Da muss doch was dran sein, dachten wir und kutschten los. Entschuldigung, das tat wahrscheinlich der Herr Geheimrat. Wir bestiegen einen modernen Reisebus bis Leipzig Hbf, dann wechselten wir zur Stadtrundfahrt in einen Doppelstocker, wo uns zwei patente Damen die Messe- und Verlagsstadt zum Erlebnis machten. Bewundernswert, wie die eine das große Gefährt gelassen durch den Straßenverkehr manövrierte und die andere uns mit geöltem Mundwerk, Aktuelles und Geschichtliches aus Leipzig nahe brachte. Ob Gohliser Schlösschen, Stadtbibliothek, Gemüsemarkt, Universitätskirche, altes und neues Rathaus, Völkerschlachtdenkmal, Russisch-orthodoxe Kirche, TV-Gelände u.v.m.. Ein umfangreicher und interessanter Überblick wurde uns geboten.

Um die Mittagszeit schlug der Bus den Weg zur Anlegestelle ein, wo eine Gaststätte die Ausflügler empfängt. Am Buffet konnte Jeder nach eigenem Appetit Teller und Magen füllen.

Und dann kam der Clou. Zwei Holzkähne waren für uns bestellt, mit Sitzkissen und einem Steuermann. Gemächlich plätscherten wir das sogenannte „Klein Venedig“ entlang und erfuhren das der netten Stadtführerin von weiteren bedeutenden Gebäuden, erfreuten uns an blumengeschmückten Vorgärten und Wassertieren. Mancher Kahn mit fröhlichen Leuten zog an uns vorüber, die ein „Winkewinke“ übrig hatten. Mit etwas Phantasie glaubt man sich am Rio Grande. Der Steuermann ein Gondoliere, der uns geschickt unter der Rialto-Brücke hindurch schifferte und das „Santa Lucia“ sang. Ja, äbn Venedig, aber e klee bissl kleenor.

Nach der Rückkehr zum Ausgangspunkt unser aller Dank die beiden Damen.

Die noch verbliebene Zeit nutzen die Meisten für einen ausgiebigen Stadtbummel. Die gepflegten Geschäfte lockten zum Schauen und Staunen und manche Handtasche öffnete sich und ließ der Geldbörse freien Lauf. E tüchtscher Eisbecher oder e Schälchen Heesor beseelte manchen Weltstadttreesn. Und so konnten auch wir sagen: „Mein Leipzig lob ich mir“

 

Vielen Dank an Frau M. Förster für diese tolle Zusammenfassung eines ebenso schönen wie lehrreichen Ausflugs.